Die Elbe

Gedächtnislandschaften in Geschichte und Gegenwart

Von Seedeichen und Sturmfluten

Flüsse in Norddeutschland

Buchcover Der Graswarder

Buchcover Inszenierungen der Küste

Buchcover Im Antlitz der Nordsee

Andreas Martin / Norbert Fischer (hg.)

Die Elbe –
über den Wandel eines Flusses vom Wiener Kongress (1815) bis zur Gegenwart, Leipzig / Stade 2018.

Flüsse sind Transmissionsriemen für die Entwicklung von Orten, Regionen und Ländern. Die Elbe war im 19. Jahrhundert als Transport- und Handelsweg eine der wichtigsten Voraussetzungen für die wirtschaftlich-industrielle Entwicklung in Mitteldeutschland. An ihrem Unterlauf bildete sie für Hamburgs rasch expandierenden Hafen das Tor zur Welt. Umso bedeutender war es, als auf dem Wiener Kongress 1815 erstmals ein Regelwerk für den grenzübergreifenden Umgang mit Flüssen – und damit auch der Elbe – vereinbart wurde. Es war der Beginn einer neuen ära. Sie brachte neben wasserbautechnischen Regulierungs- und Ausbaumaßnahmen einen grundlegenden Aufschwung von Verkehr und Handel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts geriet die Binnenschifffahrt auf der Elbe in eine dauerhafte Krise. Neben wirtschaftlichen Gründen spielte dabei der naturgegebene Charakter der Flusslandschaft eine entscheidende Rolle. Um deren Erhalt ist nicht erst in jüngerer Vergangenheit gekämpft worden, zudem war er Thema der Kunst. Die Beiträge des Bandes beschreiben die Veränderungen, die der Elbstrom in seiner Gestalt und Wahrnehmung seit dem Wiener Kongress erlebt hat. Sie zeigen Zusammenhänge und Gegensätze zwischen Natur und Technik, Wahrnehmungen und Prägungen, Binnenschifffahrt und Fährbetrieb sowie sozialen und kulturellen Formierungen. Zugleich nennen sie Akteure und politische Kontexte – Letzteres auch mit Blick auf die jahrzehntelang währende Situation des Flusses als militärisch stark gesicherte Grenze zwischen den beiden Weltsystemen. überlegungen zu einer darauf bezogenen regionalen Literaturgeschichte vervollständigen die vielfältige inhaltliche Struktur des vorliegenden Bandes. Erstmals werden divergierende, ja gegenläufige Auffassungen zum künftigen Umgang mit der Elbe in einer gemeinsamen Veröffentlichung dokumentiert.

678 Seiten, zahlreiche, teils farbige Abbildungen und Grafiken.




Norbert Fischer

Gedächtnislandschaften in Geschichte und Gegenwart
Kulturwissenschaftliche Studien, Wiesbaden 2016.

Der Band stellt Muster materialisierter Gedächtniskultur vor. Er stützt sich dabei auf Studien zu Tod, Trauer und Erinnerungskultur sowie Landschaftsgeschichte und -theorie. Schon die klassischen Orte der Bestattung bilden verräumlichte Muster von Trauer und Gedenken. In der Neuzeit verließen Trauer und Gedenken immer häufiger den engeren religiösen Kontext und wanderten ab in den öffentlich-säkularen Raum. Fallbeispiele sind Gedächtnislandschaften des Krieges und Soldatenfriedhöfe, maritime Memorials und Namenlosen-Friedhöfe sowie Praktiken des Public Mourning (Unfallkreuze am Straßenrand, Prominenten-Gedenkstätten).

102 Seiten, zahlreiche Abbildungen.




Norbert Fischer / Andreas Wendowski-Schünemann

Von Seedeichen und Sturmfluten
Zur Geschichte der Deiche in Cuxhaven und auf der Insel Neuwerk, Stade 2016.

Vor Cuxhaven sind die von der Nordsee her kommenden Gezeiten ebenso unberechenbar wie die Strömungen der Elbe. Erst der Deichbau sicherte das Land dauerhaft gegenüber dem Meer. Die Veränderung der Deichlinien dokumentiert mutige Vordeichungen, verweist aber auch auf bittere Erfahrungen mit Sturmflutkatastrophen. Zum Symbol der Auseinandersetzungen mit den Fluten ist der Hafen geworden, also das eigentliche „Cuxhaven“. Im Jahr 1618 von Hamburg als Not- und Winterhafen angelegt, ist der einstige Vorposten heute namengebend für die gesamte Stadt. Der Hafenbau war mit einem großdimensionierten Eindeichungsprojekt verbunden, an dem internationale Experten wie der Niederländer Johann Clausen Rollwagen beteiligt waren. Dennoch ließ sich die weit vorgeschobene Deichlinie nicht halten, Sturmfluten und Strömungen zerstörten sie imm wieder. Erst im Verlauf des 18. Jahrhunderts konnte den andrängenden Fluten durch massive Uferschutzwerke Einhalt geboten werden. Zu verdanken war dies nicht zuletzt einem der bekanntesten Wasserbauexperten seiner Zeit: Reinhard Woltman. Gleichwohl brachte die Katastrophe der Februarflut 1825 – das Seebad Cuxhaven war erst wenige Jahr zuvor gegründet worden – erneut Not und Elend über die Bevölkerung. Wie sehr Cuxhaven sowie die Insel Neuwerk vom wechselvollen Umgang mit den Fluten betroffen waren: Darüber berichtet das vorliegende Werk ebenso wie über den Bau von Schleusen und Sielen, Schutzwänden und Sperrwerken – und nicht zuletzt über die Sturmflut 1962 und ihre Folgewirkungen.

416 Seiten, zahlreiche farbige und s/w-Abbildungen, Grafiken und Karten. Mit einem Beitrag von Andreas Wendowski-Schünemann.




Norbert Fischer / Ortwin Pelc (hg.)

Flüsse in Norddeutschland.
Zu ihrer Geschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Stade / Neumünster 2013.

Flüsse faszinieren, denn sie sind immer in Bewegung. Sie dienen als Verkehrswege, Nahrungsquelle, Energiespender. Sie bilden politische Grenzen, Standorte von Gewerbe und Industrie und Schauplätze von Katastrophen. Flüsse begrenzen und entgrenzen, sie bestimmen Topografien und Lebenswelten. Die Bedeutung von Flüssen für die Geschichte einzelner Orte und Regionen ist unbestritten, denn sie tragen zu deren Identität maßgeblich bei. Flusslandschaften stellen ganz eigene Lebenswelten mit besonderer Gesellschaft und Kultur dar. überschwemmungen werden häufig zu lokalen oder regionalen Katastrophen. Umgekehrt ist die Geschichte der Flüsse auch eine Geschichte des Versuches, das Wasser durch Menschenhand zu zähmen: durch Kanalisierung, durch den Bau von Wehren, Deichen, Schleusen und Sperrwerken. Da Flüsse zugleich soziale und kulturelle Erfahrungsräume sind, bilden sie einen idealen Gegenstand für interdisziplinär angelegte Forschungen. Dieses Ziel verfolgen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren hier versammelten Studien zu norddeutschen Wasserläufen.

528 Seiten, zahlreiche farbige und s/w-Abbildungen, Grafiken und Karten.




Norbert Fischer / Sonja Jüde / Stefanie Helbig / Gabriele Rieck (hg.)

Der Graswarder
Küstenlandschaft der Ostsee

Graswarder: Das Landschaftsparadies bei Heiligenhafen, Kleinode der Architektur: Die Strandvillen der Jugendstilzeit, Porträt einer Graugans: Die Geschichte von Emma, Anblick und Aussicht: Der Turm, „Als der Seeadler aufstieg ...“: Erfahrungen eines Naturschutzwarts, Mein Graswarder: Die Neidhardtsche Familiengeschichte, Naturgewalten: Der Graswarder und das Wasser, Die Landschaft im Kopf: Ein ganz persönliches Bild vom Graswarder, Erlebnisgang: Heiligenhafen als Maritime Gedächtnislandschaft, Und immer die Möwen: Die Geschichte der Stadt, Wo Storm einst wandelte: Historisches aus Heiligenhafen, Eisgebirge vor Nehrungslandschaft: Winter an der Ostsee

PDF zur Neuerscheinung
www.dobu-verlag.de




Norbert Fischer / Susan Müller-Wusterwitz / Brigitta Schmidt-Lauber (hg.)

Inszenierungen der Küste

Bilder, Vorstellungen und Projektionen der Nordseeküste – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus natur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen widmen sich neben theoriegeleiteten Reflexionen über das Konstrukt Küste mit exemplarischen Fallstudien der Küste in Malerei und Tourismus, biografischen Küstenlandschaften sowie der Inszenierung des maritimen Todes

PDF zur Neuerscheinung
www.reimer-verlag.de



Im Antlitz der Nordsee
Zur Geschichte der Deiche in Hadeln. Stade 2007

Die Zähmung der „Wilden See Waßer“, wie die Menschen am Meer die Sturmflut einst nannten, war für Hadelns Wohlstand und Unabhängigkeit von ausschlaggebender Bedeutung. Sie beruhte auf dem im hohen Mittelalter errichteten „Seebandsdeich“. Schon sein Name zeugt vom sprichwörtlichen Hadler Gemeinsinn. Von berühmten Zeitgenossen wie dem Gelehrten Johann Heinrich Voß bewundert, wurde er durch die wiederkehrenden Sturmflutkatastrophen auf harte Proben gestellt. Andere beklagten die Tragödie des Hadler Sietlandes, dessen Entwässerungsprobleme erst im 19. Jahrhundert durch neue Kanal- und Schleusenprojekte gemildert werden konnten. So zeigte sich die „Herrschaft über das Wasser“ als das Alles überragende Thema der Hadler Geschichte.



Hamburg und sein norddeutsches Umland.
Hamburg 2007 (Hrsg., mit Dirk Brietzke, Arno Herzig)