5.

Gleiches gilt für die Metropolregion Hamburg insgesamt. Die Metropolregion Hamburg umfasst gegenwärtig die Stadt Hamburg sowie 17 niedersächsische, schleswig-holsteinische und mecklenburgische Landkreise, hinzu kommt die Stadt Lübeck. Das bundes- wie europaweit geregelte Konzept der Metropolregionen entstand im Kontext der ökonomisch motivierten europaweiten Konkurrenz um Wirtschaftsansiedlungen. Von der Ministerkonferenz für Raumordnung seit 1995 ausgewiesen, gab es in Deutschland zunächst – neben Hamburg – die Metropolregionen Rhein-Ruhr, München, Frankfurt, Berlin-Brandenburg und Stuttgart, bevor auch Bremen-Oldenburg, Rhein-Main, Nürnberg (zunächst und vorübergehend mit Würzburg), Sachsendreieck sowie der Raum Hannover/Braunschweig/Wolfsburg/Göttingen hinzutraten.

Die raumauflösende Wirkung des Metropolregion-Konzeptes zeigt sich besonders auf dem Verkehrssektor wie der Ausdehnung des Hamburger Verkehrs-Verbundes (HVV) auf die gesamte Fläche der eingangs genannten sechs Umlandkreise in Schleswig-Holstein (seit Ende 2002) und Niedersachsen (seit Ende 2005). Die Metropolregion Hamburg zeigt sich dadurch als miteinander immer stärker vernetzte Agglomeration von Stadt und Land. Sie ist raumplanerischer Ausdruck jenes Paradigmenwechsels, der das vorangegangene Konzept der „alten“ Stadt mit ihren klaren Stadt-Umland-Abgrenzungen überwindet.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Neustrukturierung des Raumes im Hamburger Umland ein Produkt wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse der letzten Jahrzehnte, insbesondere des planerisch gesteuerten Strukturwandels und der wachsenden Partikularisierung der Lebenswelten (Arbeit, Wohnen, Einkaufen, Kultur, Freizeit, Erholung) ist. Gesellschaftlich hat die funktionale Neugliederung des postmodernen Raumes eine Plattform für mobile, segregierte Lebenswelten geschaffen, die durch stetig ausgebaute Verkehrsnetzwerke immer wieder neu miteinander kombiniert werden können.